Nomads: Into Eternity

Ein Sci-Fantasy-Setting

 

 

Der Kalte Krieg

In einer fernen Zukunft hat die Menschheit es geschafft, weite Teile der Galaxis zu erobern, unzählige neue Welten zu besiedeln und Kontakte zu  fremden Alienrassen zu knüpfen.

Dabei wurden Hunderte von Systemen entdeckt und in dieses Sternenreich eingegliedert. Der Primaris-Sektor, wie man schließlich diesen bekannten Teil des Kosmos nun nannte, umfasste letztendlich am Höhepunkt seine Ausdehnung gut ein Viertel der gesamten Galaxis.

 

Doch die Zeiten veränderten die Menschheit und aus der Einigkeit der ersten Jahrzehnte des Exploration wurden schließlich Jahrhunderte des Krieges.

Einzelne Sternenreiche des Primaris-Sektors schlossen sich zu Handelsimperien zusammen, fanatische Glaubenskrieger vereinten dutzende Welten mit Blut und Schwert unter ihrem Banner und Großkonzerne entstanden, welche untereinander in verbitterte Konflikte und Kriege gerieten.

 

Wahrscheinlich hätten sich die einzelnen Parteien regelrecht gegenseitig zerfleischt, wäre nicht eines Tages die aggressive und fremdartigen Rasse der T‘Ssec mit ihrer Flotte aus dem abgelegenen Secundus-Sektor erschienen und hätte die Systeme des Primaris-Sektors in Brand gesetzt. So waren die Konzerne, Alienallianzen, Adelshäuser und Imperien dazu gezwungen, ihre Streitigkeiten beizulegen und sich gemeinsam der Bedrohung gegen die unheimlichen Aliens zu stellen.

Nach einem 13-jährigen Krieg wurden die T’Ssec schließlich vernichtend geschlagen und die letzten Reste wieder in den Secundus-Sektor zurückgedrängt.

 

Man könnte jetzt meinen, dass es zwischen den Parteien des Primaris-Sektors Frieden geben sollte, doch weit gefehlt. Im Geheimen begannen die Konkurrenten wieder damit, nachdem sie sich ihre Wunden von dem T’Ssec-Angriff geleckt hatten, mit Aufrüstung, Spionage und Attentaten. Der Sektorrat, welcher während der Zeit des Krieges gegründet wurde, verfiel der Korruption und wurde schließlich auf Grund von Tatsache, dass er nicht mehr handlungsfähig war, abgesetzt.

Der Primaris-Sektor verfiel in einen Zustand des Kalten Krieges.

 

 


Die Nomaden

Die Einzigen, welche sich von dieser bedrohlichen Lage kaum berühren ließen, waren die Nomads.

Sie hatten viele Namen: Piraten, Freibeuter, Halsabschneider, Freihändler, Schmuggler, Bastarde, Freidenker, Abenteurer, Schatzjäger, Gesetzlose und Abschaum. Sie werden von vielen gefürchtet, von anderen verachtet. Sie ziehen sich den Hass von Adelshäusern und Großkonzernen zu und werden von Söldnern, Konzernagenten und fanatischen Glaubenskriegern gejagt.

Doch die Nomaden sind für viele auch ein Mittel zum Zweck. Sie transportieren - legal oder illegal - jede Art von Ware und Personen, übernehmen Erkundungs- und Kampfmissionen, Auftragsmorde, Botengänge oder sie arbeiten vollkommen auf eigene Rechnung. Hier ist die Spannweite der Möglichkeiten, wie ein Nomad Geld verdienen kann sehr weit gefächert.

 

 

Die Gesellschaft der Leere

Die Nomads sind ein bunter Haufen von unterschiedlicher Herkunft und Spezies, welche mit den Systemen der Konzerne, Adelshäuser und Militärherrschern nichts anfangen konnten. Sie haben sich in hierarchischen Dynastien organisiert, welche auf den ersten Familien gründen, die sich von den Systemherrschern losgesagt haben. Unter diesen Hauptdynastien gibt es viele Unter- und Nebenhäuser, die durch dünne Blutverwandtschaft, Einkauf, Abwerbung oder Dienstleistungen zu einem Mitglied der Dynastie wurden.

Jede Nomad-Dynastie hat ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Ziele, Ansichten und ihre eigene Flotte. Jede Flotte besteht aus einem Generationenschiff der Arch-Klasse I oder besser, sowie einem Gefolge aus dutzenden Frachtern, Transportern, Fregatten, Zerstörern, Multi-Funktionsschiffen und vielem mehr.

 

Das Generationsschiff stellt das Zentrum der Flotte und die Heimat der Hauptdynastie dar. Diese Schiffe, meistens eben aus der Arch-Baureihe oder sogar Schiffe im Eigenbau, sind von überdimensionalem Ausmaß, besiedelt von einem Stammpersonal, das locker in einer Großstadt wohnen könnte, und besitzen gewaltige hydropondische Anlagen, welche die Flora und Fauna eines kleinen Mondes beherbergen. Die kleinsten Schiffe der Arch-Klasse sind 18 bis 20 km lang, fast 7 km breit und 1,5 bis 3 km hoch. Sie haben ein Stammpersonal von 50.000 Mann, können aber bis zu 300.000 Personen ohne Probleme beherbergen. Hinzukommen noch tausende Geschützbatterien, mehrfach gesicherte Schildgeneratoren und gut 12 Staffel a 12 Abfangjäger zur Verteidigung.

Die Arch-Schiffe sind die Heimat der Hauptdynastie, bieten Raum für Verhandlungen, Markttreiben und bilden eine Art mobiler Planet der gesamten Nomad-Dynastie.

 

Die Begleitschiffe unterstehen zu meist den Herren der Neben- und Unterdynastien. Viele von ihnen sind im Primaris-Sektor unterwegs, um Aufträge zu erledigen, während das Generationsschiff von haupthauseigenen Kampfschiffen begleitet wird.

 

Das Haupthaus oder auch die Hauptdynastie haben eine lange und edle Blutlinie, die zu meist bis in die Zeit der ersten Nomaden zurückreicht. Nur wenige, jüngere Familien haben es in den Rang einer Hauptdynastie geschafft. Entweder haben sie dies durch Erbe, Glückspiel oder Zufall oder auch durch Mord, Verrat und Hinterlist erreicht.

 

Die Nebenlinien sind durch Eheschließungen mit dem Haupthaus verwandt und haben somit als Nächstes das Anrecht, falls dem Haupthaus etwas zustoßen sollte,  das Haus mit ihrem Namen weiter zu führen.

 

Die Unterhäuser haben keinerlei Blutsverbindung zu den Haupthäusern, sondern wurden durch Abwerbung, Einkauf oder gegenseitige Dienstleistungen in die Nomad-Dynastie mit aufgenommen. Diese sind ein sehr bunter Haufen unterschiedlicher Spezies und Motivationen. Dies stört die Hauptdynastie auch nicht, solange sie einen mittelalterlichen Zehnt aus den Verdiensten der Unterhäuser erhält. Im Gegenzug erhalten die Unterhäuser Schutz, Ausrüstung und Unterstützung, wenn sie diese dringend benötigen.

 

Die Herren der Haupthäuser sind die Patriarchen oder Matriarchen. Diese sind die ältesten Mitglieder ihres Hauses und haben eine monarchische Position über ihr Haus.

Diese Form der familiären Hierarchie gibt es in nur wenigen Neben- und Unterhäusern. Hier herrscht oft das Gesetz des Stärkeren vor. Abenteurer besitzen ihrer Gefolgsleute, Freihändler ihre Untergebenen und Söldnerführer ihre Fußsoldaten.

 

Je nachdem, welches Leitmotto die Nomad-Dynastie besitzt, wird über die Art der Mitglieder der Unter- und Nebenhäuser, wie auch der Aufträge und Einnahmequellen entschieden. So haben manche Häuser zum Beispiel kein Interesse am Sklavenhandel, am Schmuggel oder sie haben keine Söldner, Kopfgeldjäger oder religiöse Fanatiker in ihren Reihen.

 

Die meisten Nomads haben Verbindungen zu den Adelshäusern, Megakonzernen, Aliens und anderen Herren der Sternensysteme. Es ist, wie schon genannt, eine Hassliebe zwischen den beiden Parteien. Die Nomads sehen sich als eine neutrale Position, welche mit jedem Geschäfte abschließen, die ihnen angeboten werden. Ob sie dabei alte Fehden wieder aufleben lassen, stört sie nur selten. Wichtig ist der Profit, den die Nomads daraus ziehen können.

 

 

Freihäfen

Nicht jede Nomad-Dynastie ist so frei und ungebunden, dass sie ihre Leben nur in der Flotte verbringen. Einige Dynastien haben sich auf kleinen Monden, Asteroidengürteln oder Raumstationen niedergelassen und führen ihre Geschäfte von dort aus. Hier treffen oft andere Nomads und Mitglieder der Systemhäuser für Geschäftsabschlüsse aufeinander. Auch sind diese Stationen Anlaufstellen von Vogelfreien, Söldner, Schmugglern und anderem, galaktischen Abschaum.

Die Raumstationen sind bieten weit mehr Freiräume als die Nomad-Flotten. Oft sind diese Basen von ebenso gewaltigen Ausmaß wie die Arch-Generationschiffen oder noch größer. Sie sind wie künstliche Planeten, in denen Millionen und Abermillionen ihre Heimat haben.

 

 

Nomad-Dynastien

Hier sind einige Beispiele der größte Dynastien des Primaris-Sektors:

 

Haus Cardell

Herrscher: Patriarch Jiro Khan Cardell

Das Haus Cardell ist eines der ältesten Nomad-Häuser des Sektors. Sie sehen sich als eine der edelsten Dynastien, die immer unter den mächtigsten Adelshäusern der Sektors verkehren. Sie verachten die Großkonzerne, da sie diese als Emporkömmlinge sehen, welche sich ihren Status nur durch ihr Geld erlangt haben. Ebenso befinden sich unter ihren Reihen keine Aliens, da sie ihre Häuser nicht mit Xenosblut verschmutzen wollen. Jedes Haus von Cardell ist auf irgendeine Art und Weise mit dem Haupthaus blutsverwandt.

Für ihre dreckige Arbeit unterhalten sie Söldner, welche zwar nach den Regel des Zehnts als Unterhaus behandelt werden, doch in ihren Augen sehen sie diese nur als Diener für ihren Willen bzw. für den Willen von  Patriarch Jiro Khan Cardell.

 

Haus Haruss

Herrscher: Matriarchin Kyla Anan Haruss

Haus Haruss ist bekannt dafür, Kontakte zu den Großkonzernen, Cybermanten und Technolords zu unterhalten. Sie sind sehr interessiert daran, ihren Fähigkeiten durch neue Technologien zu verbessern. Daher nimmt Haus Haruss alle Formen von Spezialisten, Psionikern und Aliens auf, um ihre Leistungsfähigkeiten weiter zu verbessern.

Sie nehmen bevorzugt Spionage, Schmuggel und Assassinenaufträge an, welche sie sich sehr großzügig vergüten lassen.


Haus Halcorr

Herrscher: Patriarch Vitiion Halcorr

Haus Halcorrs Kriegerelite sind bei vielen Systemhäusern sehr gefragt, um seine Gegner gezielt auszuschalten. Lord Halcorr, ein Veteran des Großen Krieges, setzt dabei auf genetisch-verbesserte Soldaten, welche er von seinen Klonmeistern produzieren lässt. Es heißt, dass die „Seelenlosen“, wie diese Klonkrieger genannt werden, erst dann aufhören zu kämpfen, wenn ihre Körper zerstückelt oder zu Asche verbrannt wurden.

Von dem Haupthausadel von Halcorr heißt es, dass sie alle sehr sadistisch veranlagt sind und komplett nach dem Prinzip der Herrschaft des Stärkeren handeln. In der Arch „Neros“ besitzen sie Gladiatorenarenen und Sklavenmärkte, wo sie ihre Lustobjekte erwerben und in die Hölle schicken.